Neues Licht für Märklins Harry-Potter-Lok
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Nach längerer Pause habe ich mir mal wieder die Lok des Hogwarts-Express aus der Packung 29550 von Märklin vorgenommen (für die Startpackung 29551 sollte das Gleiche gelten). Das Stirnlicht, das eher an einen Xenon-Scheinwerfer erinnert als an die Lampe einer Dampflok, hatte mich von Anfang an gestört. Jedoch war es mir wie auch vielen anderen nicht gelungen, da ran zu kommen, um die LED auszutauschen. Ja, es ist eine LED verbaut und sie leuchtet kaltweiß. Aber es ist möglich, sie zu ersetzen, und das ganz ohne Zauberei!
Zunächst zu einer Frage, die häufiger gestellt wird: Wie bekomme ich das Gehäuse auf? Dazu müssen auf der Unterseite drei Schrauben gelöst werden. Wenn die Schraube an der ersten Kuppelachse entfernt ist, lässt sich das Vorläufer-"Drehgestell" heraus ziehen. Darunter befindet sich eine weitere Schraube, die ein Federblech und das Gehäuse hält. Diese ebenfalls lösen, dann kann das Gehäuse abgenommen werden.
Ein großes Hindernis auf dem Weg zur LED ist das Gewicht, das sich im Kessel befindet. Es iweit st zwar lose, lässt sich aber nur rund einen Zentimeter heraus schieben und klemmt dann. Ich habe es schließlich heraus bekommen, indem ich es ständig etwas um die Längsachse hin und her gedreht und geruckelt und dabei weiter geschoben habe. Dabei mit der dritten Hand das Gehäuse festgehalten... Irgendwann war es vollbracht.
Wahrscheinlich wäre es leichter gegangen, wenn ich vorher die Fläche im Kessel (Auswerfergrate) vorher geglättet hätte. Ich vermute, dass der Klotz dort klemmte. Die Drähte zur LED waren zudem am Ende der Röhre mit etwas Klebrigem fixiert, wahrscheinlich als Montagehilfe.
An die LED kommt man so aber noch nicht heran.
Die 3mm-LED steckt in einer zylindrischen Öffnung in der Rauchkammertür und ist mit einem zähelastischen Kleber fixiert. Wie kommt man da hin? Die Lösung ist ganz einfach und macht möglicherweise sogar den Ausbau des Gewichts überflüssig. Das Türchen lässt sich öffnen! Ich habe auf Verdacht hier und da vorsichtig dran gezogen. Unten, auf ca. halb acht Uhr (halb fünf sollte ebenfalls gehen) ließ sich die Klappe mit dem Fingernagel etwas heraus ziehen und dann nach oben schwenken. Oben hängt sie mit einer Halterung an der Leitungsnachbildung. Am Kessel sind die Halterungen angesteckt, an der Rauchkammertür habe ich es vorsichtshalber nicht ausprobiert. Sie lässt sich ausreichend weit öffnen, um die LED zu erreichen. Wenn die Kabel im Kessel locker sind, kann man sie etwas heraus ziehen und mit etwas Geschick die LED tauschen, ohne das Gewicht ausbauen zu müssen.
Der Kleber lässt sich mit einer kleinen Schraubendreherklinge und einer Pinzette entfernen, dann kann man die LED herausziehen.
Bei meinem Exemplar ließ sich der Schrumpfschlauch zurück schieben, so dass ich die Drähte ablöten konnte und sie nicht kürzen musste. Theoretisch könnte das sogar funktionieren, ohne das Gehäuse zu öffnen, aberes ist einfacher, wenn man die Kabel etwas heraus und nachher wieder zurück ziehen kann.
Vor dem Einsetzen der neuen, warmweißen LED sollte die Aufnahme noch von eventuellen Kleberresten und anderen Partikeln gereinigt werden, damit sich die LED besser einbauen lässt. Die Buchse ist eng toleriert und bei mir sitzt die LED auch ohne Kleber sehr fest.
Beim Einbau des Gewichts ist darauf zu achten, dass die Kabel seitlichvorbei geführt werden, sonst klemmt es. Die Kabel sollten sich nach dem Einbau noch etwas hin und her bewegen lassen und entspannt an der LED hängen. Nun die Rauchkammertür wieder aufsetzen. Dabei muss man gut zielen, damit sie richtig sitzt. Zum Schluss noch das Gehäuse montieren.
So sieht es doch viel besser aus!
Wahrscheinlich ist für die neue LED ein anderer oder zusätzlicher Vorwiderstand erforderlich, das hängt von der LED ab. Bei mir waren etwa 30 kΩ nötig, weil die neue LED wesentlich heller ist als die alte.
Der Dekoder sitzt im Tender. Ich habe den alten durch einen modernen Lokpilot 5 ersetzt. Auf das Geräusch habe ich verzichtet und anstelle des Lautsprechers haben zwei 1000µF-Elkos Platz gefunden.
Das gehäuse lässt sich öffnen, indem die markierte drei Schrauben gelöst werden. Dann lässt es sich nach oben anheben.
Wie rechts zu sehen ist, habe ich auch noch eine zweipolige stromführende Kupplung eingebaut. Über diese werden die Waggons mit Strom für die Innenbeleuchtung versorgt.