Nach rund vier Jahren Betrieb ist es an der Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Diese Heizungsanlage wird zwar in dieser Ausführung von Sonnenkraft nicht mehr angeboten, doch gibt es inzwischen auf dem Markt eine ganze Reihe anderer Anbieter mit ähnlichen Konzepten. Für Interessenten dürften vor allem zwei Fragen wichtig sein. Die erste ist "Lohnt sich das?" und meint: Spare ich mehr als mit einer anderen Heizung? Die zweite ist mir wichtiger und deshalb fange ich damit an: "Funktioniert das Prinzip und würden wir eine solche Anlage noch einmal kaufen?"

 

Kurz zur Erinnerung: Es handelt sich hier um eine kombinierte Heizungs/Warmwasser-Anlage mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie wird durch einen thermosolaren Kollektor unterstützt, der bei ausreichender Einstrahlung das System alleine versorgen kann oder die Wärmepumpe unterstützt, indem er die Soletemperatur anhebt.

Die Frage, ob wir eine derartige Anlage noch einmal installieren worden, beantworten wir mit einem klaren "ja, aber..." Ja, weil das Konzept funktioniert (dazu gleich mehr), aber nicht von diesen Herstellern (Danfoss/Sonnenkraft) und wohl auch nicht in dieser Konfiguration. Die Steuersoftware, von Danfoss entwickelt und von Sonnenkraft für den Betrieb mit dem Kollektor angepasst, hat auch in der vierten Generation noch Schwächen. Die Heizkurve lässt sich kaum optimal für mitteleuropäische Bedingungen anpassen. Bei der Heizkreis-Regelung wird nicht die tatsächliche Rücklauftemperatur verwendet, sondern eine gemischte, was gelegentlich zu einem falschen Verhalten führt. Die integrierte Warmwasser-Bereitung funktioniert eher schlecht, die Anlage muss häufig nachheizen und der Stromverbrauch für diesen Teil liegt um etwa 40% über dem der alten elektrischen Heizung mit eigenem Speicher. Das reduziert die Gesamteffizienz deutlich. Ursachen dürften die überdimensionierte Ladepumpe am Wärmetauscher und ein Vierwege-Ventil, das Fehlerströmungen zwischen den Kreisen zulässt, sein. Wie eine Studie des Frauhoferinstituts zeigt, scheint letzteres ein verbreitetes Problem zu sein, das bei vielen Herstellern auftreten kann.

Zur Grundfunktion ist zu sagen: Ja, es geht! Der thermosolare Kollektor hilft tatsächlich, an klaren Wintertagen, in der Übergangszeit und sogar bei leicht bewölktem Himmel, wenn seine Temperatur nicht ausreicht, den Puffer zu erwärmen, der Wärmepumpe, indem er deren Soletemperatur anhebt. Je höher diese ist, desto besser wird der Wirkungsgrad. Wieviel der Kollektor beiträgt, lässt sich nicht genau sagen, weil die vorhandene Messtechnik das (noch) nicht hergibt. Am Wärmemengenzähler kann man erkennen, dass die Wärmeleistung der Pumpe deutlich ansteigt, wenn der Kollektor mitarbeitet. Verschiedene Studien an ähnlichen Anlagen kommen zu dem Schluss, dass eine Verbesserung und damit Einsparung von 10% bis 25% erreicht werden kann, abhängig von Kollektor und Betriebsbedingungen.

Die integrierte Warmwasser-Bereitung ist praktisch, aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein entkoppeltes System mit einem zweiten Speicher scheint mir effizienter zu sein.

Die prognostizierte Jahresarbeitszahl von rund 4 wird deutlich verfehlt, aber ein wert von etwa 3 ist für eine solche Anlage nicht schlecht. Mit Erdkollektoren und aktuellen Wärmepumpen ließe sich noch etwas mehr erreichen.

 

Fortsetzung folgt